New Dehli Old Town Market

Abschied in New Delhi

New Delhi, mein letzter Ort in Indien. Eine Woche habe ich in der Stadt verbracht und nachdenklich Richtung Indonesien verlassen.

Ihr erwartet jetzt sicher, dass ich ein Resümee über Indien schreibe, doch ich muss euch enttäuschen. Dieser Eintrag befasst sich auch weniger mit der Stadt als vielmehr mit Eindrücken und Erlebnissen, die jeder Traveler auf seinen Reisen erlebt.

Es ist die Auseinandersetzung mit Zeiten, in denen man sich einsam fühlt.

Auf Reisen begegnet man vielen Menschen. Andere Reisende und auch Einheimische. Doch manchmal fühlt man sich trotzdem einsam. Es fehlt die emotionale Nähe, die man unter Freunden hat, die einen dazu veranlasst, Gefühle zu zeigen und sich tiefgreifend auszutauschen. Auf Reisen trifft man selten Menschen, die auf dieser Ebene mit einem interagieren. Oftmals bewegen sich die Gespräche um die Reisedauer, die bisherigen Reiseländer, zukünftige Pläne und Tipps und Stories zum Reisen.

Manchmal jedoch findet man Menschen, die einen bewegen und einen langanhaltenden Eindruck hinterlassen. Diese Momente sind umso wertvoller. Aber man ist auch verletzlicher. An diesem Punkt beginnt dann die Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeit von Reisebekanntschaften und damit, loszulassen.

Auf meiner bisherigen Reise bin ich einigen Menschen begegnet, die mich noch immer in Gedanken begleiten oder durch ihre Bekanntschaft neue Ideen und Gedanken gesäht haben, mit denen ich mich immer noch auseinandersetze. Aber wie das bei Reisebekanntschaften so ist, irgendwann trennt man sich und jeder geht seiner eigenen Wege.

In der Erinnerung an diese Menschen und Inspirationen stellt man manchmal mit Verwunderung fest, dass einen das Schicksal oder der Zufall mit Menschen zusammen bringt, mit denen man nie gerechnet hätte und die man nie im vorherigen Leben getroffen hätte, weil das vergangene Leben so weit von dem des anderen entfernt ist. Und doch teilte man nun Zeit miteinander. Und manchmal verabschiedet man sich und hatte das Gefühl, dass man sich das Letzte mal gesehen hat, obwohl man sich das nicht wünscht. Das macht mich hin und wieder traurig. Menschen gehen zu lassen, die einem nahe waren und viel zu schnell wieder aus dem Leben entschwinden, ist natürlich selten leicht.

Aber es hilft sehr, dankbar dafür zu sein, dass man überhaupt Zeit zusammen hatte. Und ich bin dankbar für diese kurzen Momente und Erlebnisse, die nun zu meinen Erinnerungen gehören und mich auf die ein oder andere Art geprägt haben.

Und wegen solcher Momente und Menschen liebe ich das Reisen!