Boulder paradise Hampi

Bouldermekka im Reich der Affengötter

Hampis kulturelles Erbe

Im Hindu-Epos Ramanyana wird Hampi als Reich der Affengötter (Kishkindha) bezeichnet. Dies scheint mir auch heute noch durchaus naheliegend, wenn man sich die ganzen Affenbanden im Gebiet bewußt macht, die Nachts über Häuserdächer laufen und tagsüber das treiben der Menschen aus sicherer Entfernung aus dem Wipfeln der Palmen beobachten. Um 1336 wurde Hampi zur Hauptstadt eines der größten Hindu-Reiche mit dem dem Namen Vijayanagara. Bereits im 16. Jahrhundert hatte die Stadt nicht nur um die 500.000 Einwohner, sondern auch riesige Tempelanlagen. Im 16. Jahrhundert eroberten Sultanate die Hauptstadt und plünderten sie, wovon sich die Stadt nicht mehr erholte. Zu den wichtigsten Tempeln gehört der Virupaksha Tempel, der bis zu 50m hoch ist. Auch gibt es einen Haus-Elefanten mit dem Namen Lakshmi, der jeden Morgen im Fluss gebadet wird. Wir haben aber auf einen Besuch verzichtet, da das Innere nicht sehr lohnenswert sein soll. Stattdessen haben wir uns die kostenlosen Tempelruinen in der Umgebung angeschaut, die überall in dem Gebiet zwischen oder auf den Granitfelsen der Vorzeit thronen. Ebenso lohnenswert sind die Palmenhaine und Reisfelder, die hier und dort Raum gefunden haben und für eine kühle Brise sorgen. Kurzum Hampi ist eine lebende Kulturstädte. Zu den Highlights unseres Aufenthaltes gehörten:
  • Ein spontaner Besuch einer indischen Hochzeit. Wir wurden unverhofft zum Essen eingeladen, von Braut und Bräutigam aber keine Spur. Wir vermuten aber, dass wir  sie bereits am Vortag auf der Straße mit Reis beworfen haben.
  • Eine Einführung in das Trommeln mit Muzkan. Wir haben festgestellt, dass Trommeln gar nicht so einfach ist, vor allem wenn der Lehrer nur „little english“ spricht. Aber er hat sich alle Mühe gegeben, uns den Takt zu vermitteln und uns sogar noch ein paar Lieder vorgesungen.
  • Der allabendliche Sonnenuntergang in den Boulderhügeln von Hampi. Reisende brachten ihre Musikinstrumente mit und die Chai-Mafia versorgte die trockenen Kehlen mit flüssigem – ein einträgliches Geschäft für die Kinder der Region.
  • Eine Fahrradtour durch die Region vorbei an Reisfeldern, Bananenplantagen und Farmern und Vieh. 

Bouldern in Hampi

Die Geologie Indiens ist geprägt durch die Ereignisse, die sich an der indischen und der asiatischen Erdkruste vor einigen Millionen Jahren ereignet haben. Nicht nur entstand dadurch das höchste und jüngste Gebirge der Welt – der Himalaya – sondern auch die einzigartigen geologischen Formationen in Hampi. Die Steine bestehen aus Granit, den sogenannten Closepet-Graniten. Die Granite entstanden aus Magma, die beim Aufstieg zur Erdoberfläche stecken blieben, abkühlten und so seine grobkörnige und kristalline Struktur erhielten. Sie entstanden vor ungefähr 2,5 Milliarden Jahren und erblickten nach Milliarden Jahren der Verwitterung schließlich die Erdoberfläche. (Quelle: Golden Boulders, Gerald Krug / Christiane Hupe) Das Bouldergebiet ist in meinen Augen unbeschreiblich schön! Alles ist fußläufig und doch finden sich noch viele unentdeckte Boulderprobleme und ständig werden neue Boulder mit Chalk bestäubt. Der beliebteste Homestay für Kletterer ist das Goan Corner. Es wird von einer taffen Goanerin, namens Sharmilla geführt. Das Essen ist super und der Homestay sehr organisiert. Was uns sofort positiv aufgefallen ist: die Angestellten merken sich die Namen jedes einzelnen Gastes. Das macht es familiär und die Abrechnung bei so vielen Kletterern einfacher. Darüber hinaus findet man leicht Anschluss an andere Kletterer und kann sich zusammen schließen um gemeinsam Probleme zu lösen oder Crashpads zu teilen. Normalerweise geht die Klettersession von 6-11 und ab 17 bis open end (mit Stirnlampe), da es tagsüber zu heiß wird.